Können Holzpellets in feuchten Räumen gelagert werden?
Was geht - und was geht nicht?
So werden Holzpellets gemacht:
Holzpresslinge – auch Pellets genannt – bestehen zum größten Teil aus Holz oder Holzteilen wie Hackschnitzel, Säge- und Hobelspäne. Die Holzteile werden vor dem Pressvorgang getrocknet und anschließend in einer Mühle zerkleinert. In Pelletpressen werden die Späne ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter großem Druck durch Öffnungen in einer Matrize gepresst und bekommen dort ihre zylindrische Form. Zum Schluss kürzt der Hersteller die Pellets auf die „optimale Länge“ und lässt sie abkühlen. Die fertigen Pellets haben einen Durchmesser von 6 mm und eine Länge von 10 bis 25 mm.
Was passiert wenn Holzpellets feucht werden?
Nässe ist der größte Feind des natürlichen Brennstoffs, denn Pellets sind hygroskopisch. Das heißt, bei Kontakt mit Wasser saugen sie Feuchtigkeit auf und quellen.
! Nasse Pellets sollten schnell entfernt werden, da sie beim Trocknen sehr hart werden !
Direkter Kontakt von Pellets mit Wasser lässt die Presslinge aufquellen. Durch Feuchtigkeit werden Pellets also unbrauchbar. Normale Luftfeuchtigkeit, wie sie ganzjährig witterungsbedingt in Räumen vorkommen kann, schadet aber nicht der Pelletqualität.
Feuchte Pellets…:
- … haben einen geringen Heizwert und produzieren mehr Asche – als Folge sinkt die Effizienz der Heizung.
- … könnten verkleben, sodass ein automatischer Heizbetrieb nicht mehr möglich ist weil die Fördertechnik verstopft und blockiert.
- … legen den Betrieb von Kesseln oder Öfen lahm und können im schlimmsten Fall zu umfangreichen Reparaturarbeiten führen – egal, ob die Pellets danach wieder abgetrocknet sind oder noch feucht sind.
- … können im schlimmsten Fall Lagerwände beschädigen
- …müssen entsorgt werden und das ist aufwendig und teuer
Wie sieht ein trockenes Pelletlager aus?
Zuerst stellt sich die Frage wie Sie Ihr Pelletlager gestalten möchten.
Bei selbstgebauten Pelletlagern lässt sich der feuchte Lagerraum vielleicht durch Feuchtigkeitssperren und hinterlüftende Holzwände aufbereiten. Allerdings ist das oft mühsam und kostspielig und keine Garantie für einen dauerhaft trockenen Lagerraum.
Eine Alternative sind industrielle Fertiglager. Der Markt bietet mittlerweile zahlreiche, langjährig erprobte Fertiglager – vom Gewebesilo bis zum Erdtank – an.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bis 80 Prozent Luftfeuchte im Lager stellt i.d.R. kein Problem dar
- Das Pelletlager muss ganzjährig trocken sein. Im Neubau Böden und Wände vollständig austrocknen lassen. Normale Luftfeuchtigkeit ist kein Problem!
- Fertiglager vorzugsweise einsetzen. Das gilt vor allem bei feuchten Wänden, auch wenn diese nur zeitweise auftreten