Ist die Verbrennung von Holz klimaneutral und was hat der Umbau des deutschen Waldes damit zu tun?
Kiefer und Fichte überleben den Klimawandel nicht: Wohin also mit dem vielen Holz? Überlässt man das Schadholz den Borkenkäfern oder macht man Bauholz und Pellets daraus?
Was passiert wenn man nichts unternimmt?
Ab einer Temperatur von 16 Grad Celsius verlassen die Borkenkäfer ihre Winterquartiere, schwärmen aus und suchen insbesondere Fichten, unter deren Rinde sie sich vermehren können. Die Bäume sterben infolge des intensiven Befalls, da sie keine Nährstoffe mehr transportieren können.
Befallenes Schadholz muss dann schnell aus dem Wald raus, weil aus einer Fichte zehntausende neue Borkenkäfer ausfliegen und 20 weitere Bäume befallen können. Schnelles handeln ist notwendig, denn vom Käferbefall bis zum Ausflug vergehen ca. sechs Wochen.
Außerdem ist es unklug geschädigte Fichten absterben und verrotten zu lassen. Denn auch dann wird CO2 frei, nur später als beim Verbrennen.
Wenn man den Umbau des Waldes der Natur überlässt dauert es Jahrhunderte. Wird der Waldumbau aktiv aber vom Menschen betrieben, ist er in 30 Jahren zu schaffen.
Das Sagen und empfehlen die Waldexperten
- Nadelwälder müssen sehr schnell zu Mischwäldern werden. Gleichzeitig sollten einige alte Laubwälder aber auch behutsam verjüngt und mit Nadelbäumen ergänzt werden
- Neue, klimaresistenten Baumarten vom Balkan oder aus Südfrankreich anpflanzen. Entscheidend ist die standortgerechte Baumartenwahl
- Auch die die nordamerikanische Douglasie wird für den Waldumbau empfohlen, da sie unempfindlicher gegenüber Schädlingsbefall sein soll. Sogar die Wuchsleistung soll besser sein
- Die aktive Bewirtschaftung von Wäldern liefert neben Pellets vor allem Holz für klimagerechtes Bauen
- Der Holzvorrat in den meist sehr stark nadelholzgeprägten Wäldern in Deutschland ist zu hoch. Ein umgebauter Wald ist klimaresistent und kann deshalb dauerhaft mehr CO2 speichern. Die Holznutzung steigert also die CO2-Leistung des Waldes!
- Die gleichzeitige Verjüngung und der Umbau von nadelholzgeprägten Monokulturen hin zu Mischbeständen bieten die beste Lösung für Klimaschutz und Biodiversität.
Und deswegen ist die Verbrennung von Pellets in Pelletheizungen sauber und klimafreundlich
Quelle: Österreichischer Biomasse-Verband
„WärmeausHolz“